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Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume ein Verbrechen ist,
Weil es ein Schweigen über den Virus einschließt!
So könnte man eine der meist zitierten Zeilen Brechts aus seinem Gedicht An die Nachgeborenen abwandeln.
Aber schon im Original (weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!) lenkt Brechts Jammern von dem, was es wirklich zu tun gilt, ab und was es zu tun gilt, darüber möchte ich heute schreiben, weil ich wahrnehme, dass die Menschheit in eine Virusfalle tappt, die sie als solche überwiegend nicht erkennt, da sie an äußerem Geschehen hängenbleibt, eine Falle, die von geistig und tatsächlich okkulten, also verborgenen Kräften aufgestellt ist, über die die meisten zu wenig informiert sind.
Über diese Kräfte möchte ich zumindest in einem Überblick im letzten Drittel des Beitrages informieren.
Den Untaten Brechts, mit denen er sich auf das 3. Reich bezog, entspricht heute der Virus, und genau das, was er möchte, geschieht fatalerweise, dass nämlich fast nur noch über ihn gesprochen und geschrieben wird; massenweise werden auf You Tube Videos konsumiert, ob denn der Virus so schlimm sei, wie recht viele Virologen und Politiker das sehen, die Medien sind voll von entsprechenden Meldungen und ein nicht gerade geringer Teil privater Gespräche dreht sich um ihn
Das ist verhängnisvoll, und dieses Verhängnis ist existentiell für die Zukunft der Menschheit. Wie ein dunkler Teppich hat sich die Pandemie auf die Seelen gelegt. Viele gehen mit Gedanken an sie zu Bett oder stehen mit ihr auf, nicht nur Infizierte. Immer wieder werden dramatische Bilder gezeigt, obwohl in Deutschland, gemessen an der Gesamtbevölkerung, der Anteil der Infizierten gering ist, und ich sage das auch auf dem Hintergrund, dass momentan die Fallzahlen wieder zunehmen, was in allen Nachrichtensendungen einen breiten Raum einnimmt (ich bin im Übrigen sehr wohl für das Einhalten von Regeln und in bestimmten Räumlichkeiten und an bestimmten Orten für das Tragen von Masken ).
Die Dunkelheit des Teppichs führe ich nicht – entgegen mancher Weltverschwörungsapologeten – auf jene heimlichen Oligarchen der Erde zurück, die tatsächlich deren Wohl und Wehe aus dem Hintergrund steuern mögen, mehr als uns lieb ist. Wenn sie es denn gibt, sind sie aus meiner Sicht ohnehin, ohne es zu wissen (wenn es einige wissen, umso schlimmer), in den Händen kosmischer Kräfte , die die Menschheit völlig aus den Augen verloren hat und die seit dem sogenannten Sündenfall auf dem Schachbrett des Lebens Schwarz darstellen.
Weiß zieht und gewinnt, ist ein alter Schachspielerspruch. Im Moment ist es eindeutig so:
Schwarz zieht und gewinnt (für Besorgte: nein, Schach ist für mich nicht rassistisch)
Dass jene dunklen Kräften des dunklen Teppichs – zu ihnen, wie gesagt, später mehr – in Form des Virus agieren, wundert nicht, weil für mich die Menschheit in ihrer Gesamtheit, gerade auch aufgrund einer seelisch so reifen Jugend und jungen und endlich eigenwilligen Erwachsenen, wichtige Entwicklungsschritte zu gehen sich anschickt, um innerlich und äußerlich alte Strukturen über Bord zu werfen. Das betrifft Formen einer überholten Religiosität, überholte pseudodemokratische Strukturen wie das (Ego-)Theater unserer Parteiendemokratie, überholte Institutionen wie die Nato (die Trump und Erdogan ja fast im Alleingang ruinieren, geführt noch dazu durch ein sich gerade selbst zersetzendes Amerika) und die EU, die nie ihren eigenen Ansprüchen genügte, sondern zu 95 Prozent ein Wirtschaftsverein war und ist, der in allem, was er tut, das Modell des zwanghaften Immer-Wachsen-Müssens abzusichern hat.
Viele wollen das nicht mehr, gerade junge Erwachsene und Jugendliche, weil sie sehen, dass mit all dem die Menschheit innerlich und ökologisch-klimatisch untergeht.
Ein Gespräch über Bäume ist kein Verbrechen, sondern notwendig!
Spätestens seit seinen erfolgreichen Forschungen zur Urpflanze und dem Urtier (bezüglich letzterem kam er nicht mehr zu Potte) hat Goethe manchen bewusst lebenden Menschen vermitteln können, dass es wichtig ist, nach dem „Ur-„, dem Quell aller Erscheinungen zu suchen, der Idee, die physischen und metaphysischen Erscheinungen unseres Lebesn zugrundeliegen (was Goethe innerlich antrieb, zeigt sich im Grunde mehr in seinen naturwissenschaftlichen Studien, denn in seiner Dichtung).
Mittlerweile, so glaube ich bemerkt zu haben, haben doch einige Menschen erkannt, wie wichtig Ideen sind, weil sie der Treibsatz unserer Entwicklung sind. Und nicht nur das: in den Kämpfen des Lebens brauchen wir, wie weiland Seefahrer sich an Sonne und Polarstern ausrichteten, Orientierungspunkte.
Ideen sind Orientierungspunkte und die weise Ricarda Huch hat dazu ein wunderbares Gedicht geschrieben.
Gern wird in diesem Zusammenhang auf Helmut Schmidts Aussage – Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen – verwiesen, aber der Altkanzler hat schon lange und noch zu Lebzeiten richtiggestellt, dass diese Aussage, wenn er sich recht erinnere, eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage eines Interviewers gewesen sei; mehr nicht.
Vele mögen Goethes Sicht ablehnen, weil sie dem Wort Idee misstrauen, aber es meint nichts anders als eine erste Schöpfung auf der geistigen Ebene. Auch der Mensch war eine Idee, wie sie allem Geschaffenen zugrunde liegt, nur Gott als der ungeschaffen Schaffende nicht; jener ist für mich Idee und Wirklichkeit in einem.
Was hat es also mit Bäumen auf sich?
Die Uridee hinter den Bäumen ist der Mensch selbst und es kann hier nicht ausgeführt werden, aber verwiesen sei u.a. auf Yggdrasil, die Weltenesche, die, wie es in der Eddha heißt, über alle Welten reicht. Yggdrasil bedeutet Ich-Träger und sie entspricht dem UrMenschen, der tatsächlich weit größer war, als es unsere Vorstellung erfassen kann, sie entspricht dem Adam Kadmon der Kabbala, der den Geistmenschen in seiner ursprünglichen Gestalt vor der luziferischen Verführung darstellt (hier mehr zu diesem Thema). Zu dieser Größe hätte dank Luzifer, vor allem aber auf Grund dessen, was die durch ihn geöffnete Tür in die Seelen der Menschen hineinschwappte, nie mehr zurückgefunden; sie kann es, weil aus den kosmischen Dimensionen, Luzifer überlegen, ein göttliches Bewusstsein auf die Erde kam, das in seiner wahren Dimensionalität zu erkennen vor allem auch die Kirchen verhindern.
Warum ist diese Uridee des Baumes und des Menschen für unsere Zeit so wichtig?
Vor allem die Jüngeren unter uns sind, wie bereits erwähnt, im Moment dabei, eine neue Entwicklung innerhalb der Menschheit anzustreben.
Jenen dunklen Kräfte aber, die verantwortlich für den schweren Teppich der Pandemie sind, der das seelisch aufblühende, weil sich fortentwickeln wollende Leben der Menschheit ersticken will, ist in der Tat mit dem Virus ein genialer Zugriff auf sie gelungen, wobei es durchaus möglich ist, dass diese Kräfte sich gewaltig verkalkuliert haben, denn auf einmal treten durch die Pandemie Tatsachen zutage, die zeigen, dass die vorhandenen Strukturen, wenn sie in den Händen Uralter unter den Älteren, wie wir sie aus den Märchen kennen – und es sind nicht nur Bolsonaro, Trump und Erdogan -, ein unglaubliches Unheil anrichten, indem sich nämlich offenbart, dass zum Beispiel Jeff Bezos, der Eigentümer von Amazon dank der Pandemie sein persönliches Vermögen innerhalb der ersten 5 Monaten der Krise um ca. 45 Milliarden Dollar auf mittlerweile „knapp“ 160 Milliarden Dollar steigerte, dass unsere großen drei Autokonzerne in den letzten 10 Jahren über 230 Milliarden Euro Gewinn machten und nun mal geschwind aus Steuergeldern (also auch von Steuern wenig Betuchter) 50 Milliarden Unterstützung bekommen (die u.a. auch Aktionäre abschöpfen) und dass die Milliardäre in den USA von der Krise mit am meisten profitierten, indem ihr Vermögen innerhalb von 23 Tagen um 282 Milliarden Dollar zunahm.
Während auf der Welt die Menschen scharenweise an Hungers sterben oder medizinisch nicht behandelt werden können. Ein unfassbarer Zustand. Wie lange will ihn die Gesamtheit der Menschen wirklich noch mitmachen?
Wie viele Milliarden kann z.B. eine Bundesregierung auf einmal locker machen, was sie vorher strikt verweigerte, obwohl in unserem so reichen Land bekanntermaßen Millionen von Menschen, vor allem Älteren, Rentnern und vielen Jugendlichen, die in Armut aufwachsen und in einer Millionenanzahl hungrig zur Schule gehen, schon lange hätte geholfen werden müssen!
Auf einmal aber ist massenweise Geld da!
Wir erinnern uns: Es war vor Jahren anlässlich der Bankenkrise genauso schlagartig da und es erwies sich schon damals, dass es in Deutschland besser ist, eine Bank als ein Mensch zu sein.
Für die Not der Banken hatte und hat Angela Merkel immer ein offenes Herz.
Ich wage vorauszusagen, dass das Ende unserer Form der Parteiendemokratie absehbar ist, weil Menschen aktiver in diese sogenannte hohe Politik werden eingreifen wollen, anstatt sich, wie bisher zum Stimmvieh degradieren zu lassen, das alle vier Jahre zur Tränke, sprich, zum Wahllokal vorgelassen wird.
Keine Weltverschwörung, sondern Weltentwicklung
Jahrtausendelang waren die Menschen Marionetten der Götter. Das ist eine sarkastische Umschreibung für die Tatsache, dass die Menschheit in den Kinderschuhen steckte und dann in die Pubertät kam – dafür steht auch der Sündenfall.
Nun ist sie erwachsen geworden – den Türöffner dorthin verkörpert in den Mythen Prometheus.
Doch das Erwachsenwerden der neuzeitlichen Menschheit hatte und hat auf der kosmischen Ebene ja nicht nur Gegner, wie weiland Zeus, sondern ebenso Förderer unter den metaphysischen Kräften. Entscheidend jedoch war das Geschehen auf Golgatha, das völlig neue Bedingungen auf der Erde mit sich brachte und Menschen in die Lage versetzt, sich auf eine Weise zu entwickeln, wie sie weitgehend bis dato nur Mysterienschülern vorbehalten war. Einer wie Pythagoras steht ja beispielhaft dafür: Ihm waren die griechischen Mysterienschulen zu wenig, weshalb er nach Ägypten, wie uns überliefert ist, in zwei der dortigen reiste, um dann selbst eine wissenschaftlich-spirituelle Schule zu gründen, deren Ergebnisse bis heute einzigartige Bewunderung verdienen.
Diese Zeiten aber, als spirituelles Wissen nur wenigen Ausgewählten zugänglich war, sind mit Golgatha vorbei, der Vorhang, der die Menschen von dem Allerheiligsten trennte, zerriss; der Zugang zu höchstem göttlichen Bewusstsein ist möglich und wir sind auf dem Weg, wenn auch durchaus langsam und uns unnötig als Menschheit schwertuend. Manche allerdings nutzen auch die Möglichkeit eines zur Verfügung stehenden Christusbewusstseins für ihre seelisch-geistige Entwicklung.
Hölderlin hat in einem Entwurf zur Vorrede seines Hyperion-Romans auf den Punkt gebracht, was gerade in Corona-Zeiten so notwendig bewusst sein sollte, wobei vorausgeschickt sei, dass er unter der im Folgenden erwähnten exzentrischen Bahn jene versteht, die uns aus dem vorluziferischen Zustand des Einsseins mit allem dem Goldenen Zeitalter der Griechen, dem sogenannten Paradies, über das Erfahren all der Facetten kosmischen und menschlichen Seins – wir sind gerade heftig dabei – zurückführt in einen erneuten Zustand des Eins-Seins mit einem uns nicht vorstellbaren höheren Bewusstsein:
Wir durchlaufen alle eine exzentrische Bahn, und es ist kein anderer Weg möglich von der Kindheit zur Vollendung.
Die selige Einigkeit, das Sein, im einzigen Sinne des Worts, ist für uns verloren und wir mußten es verlieren, wenn wir es erstreben, erringen sollten. Wir reißen uns los vom friedlichen ἓν ϰαὶ πᾶν [hen kai pan] der Welt, um es herzustellen, durch uns selbst. Wir sind zerfallen mit der Natur, und was einst, wie man glauben kann, Eins war, widerstreitet sich jetzt, und Herrschaft und Knechtschaft wechselt auf beiden Seiten. Oft ist uns, als wäre die Welt Alles und wir Nichts, oft aber auch, als wären wir Alles und die Welt Nichts. Auch Hyperion teilte sich unter diese beiden Extreme.
Jenen ewigen Widerstreit zwischen unserem Selbst und der Welt zu endigen, den Frieden alles Friedens, der höher ist, denn alle Vernunft, den wiederzubringen, uns mit der Natur zu vereinigen, zu Einem unendlichen Ganzen, das ist das Ziel all unseres Strebens, wir mögen uns darüber verstehen oder nicht.
Aber weder unser Wissen noch unser Handeln gelangt in irgendeiner Periode des Daseins dahin, wo aller Widerstreit aufhört, wo Alles Eins ist: die bestimmte Linie vereinigt sich mit der unbestimmten nur in unendlicher Annäherung.
Nachzutragen bleibt noch, dass die Formel des Hen kai pan [wörtlich´eins und alles´] sich zuerst bei Heraklit („Aus allem eins und aus einem alles“) findet und später auch bei Giordano Bruno, Schelling und anderen.
Hölderlin weiß, dass dieser Weg, diese Bahn, kein Zuckerschlecken ist. Er spricht von der seelischen Zerrissenheit, die jeder von uns nur zu gut kennt, schreibt von den inneren, aber auch von den äußeren Drangsalen, die wir erleiden. Die große Ernsthaftigkeit dieses Mannes, der sich selbst als Seher bezeichnet, wird deutlich, wenn er an anderer Stelle von dem „Gott in uns“ spricht und ihn auch als den ´ungenannten´ oder auch ´neuen´ Gott bezeichnet und in dem Thalia-Fragment des „Hyperion weiß:
Ach! der Gott in uns ist immer einsam und arm. Wo findet er alle seine Verwandten? Die einst da waren und da sein werden? Wann kömmt das große Wiedersehen der Geister? Denn einmal waren wir doch, wie ich glaube, alle beisammen.
Für Hölderlin geht echte Gemeinschaft aus Sammlung, aus der Einsamkeit eines bewussten Nach-innen-Gehens hervor und aus ihm heraus findet sich der Weg zu jenen Anderen, die auch aus dieser Einsamkeit kommen.
Zu diesen Anderen zählen auch all jene unserer Zeitgenossen, die ihr Wirken nicht auf einen spirituellen Punkt bringen, aber im Sinne der exzentrischen Bahn eines Hölderlin tätig sind, sei es der junge Mann, der eine Vorrichtung erfindet, mit der dem Plastik der Weltmeere zuleibe gerückt werden kann, seien es junge Familien, die sich ökologisch orientieren und mit ihrer Art zu leben ermöglichen wollen, dass dieser falsche Ansatz des ständigen Wachsen-Müssens sich wie von selbst auflöst, weil sie und andere zeigen, dass Lebensqualität auch ohne zwanghaftes Wachsen-Müssen möglich ist.
Dieser bisherige Weg ist so überholt, wie beispielsweise – wobei deren Arbeit auch zum Teil durchaus wertvoll war – jener der Gewerkschaften falsch gewesen ist, das Heil der Menschen in der Reduzierung der Arbeitszeit zu sehen, weit über ein sinnvolles Ziel, wie es die 40-Stunden-Woche gewesen sein mag, hinaus. Was war das doch über viele, viele Jahre ein Gezerfe um eine halbe Stunde weniger Arbeit in der Woche! Was die Gewerkschaften mit diesem Feilschen an der falschen Stelle bewirkt haben: Sie haben den Menschen vermittelt, dass die Arbeit ihr Gegner sei, den es mehr und mehr abzuschaffen gelte.
Das ist so dumm wie einfältig.
Wie viele Menschen sind gerade aufgrund ihres Arbeitens glücklich und wären es womöglich noch viel mehr, wenn sie nicht das Gefühl hätten, dass das eigentlich gar nicht sein dürfe.
Es werde von Grund auf anders
Es werde von Grund aus anders! Aus der Wurzel der Menschheit sprosse die neue Welt! Eine neue Gottheit walte über ihnen, eine neue Zukunft kläre vor ihnen sich auf. In der Werkstatt, in den Häusern, in den Versammlungen, in den Tempeln, überall werd’ es anders!
Was Hyperion an seinen Freund Bellarmin in Hölderlins Briefroman euphorisch formuliert, wird für uns mit viel Kerner-Arbeit verbunden sein. Denn es sind Kräfte zu überwinden, deren große Gefahr, die von ihnen ununterbrochen ausgeht, deutlich wird, wenn man sieht, wohin ein viel zu großer Teil der Menschheit driftet.
Bisher war es so, dass man – unterstützt von den Kirchen – alles sogenannte Böse diffus in Richtung Teufel und Satan geschoben hat. Allerdings sollte man, wenn man sich bewusst entwickeln will, wissen, mit wem man es zu tun hat. Es gibt ja gar nicht so wenige Menschen, die sich halbwegs auskennen und ihre Kenntnis zu schwarzmagischen Zwecken nutzen und man darf davon ausgehen, dass fast alle Geheimdienste der Erde auf diesem Feld aktiv sind. Ich für meinen Teil möchte dringend raten, sofort den Kontakt zu Menschen abzubrechen, die auf schwarzmagischem Gebiet aktiv sind; nicht von ungefähr war es das entsprechende Treiben der Menschen zu Zeiten der Atlantis, das mit zum Untergang dieses Kontinents führte.
Aber es gibt natürlich einen Graubereich, zu dem ich selbst das Pendeln zähle, denn man weiß nie, wer am anderen Ende der Leitung sitzt und das Pendel ggf. eifrig mitbewegt bzw. den Pendelnden beeinflusst. Vergleichbares gilt ja auch z.B. für Rilke, der Séancen und Geisterbeschwörung liebte und da durchaus, vor allem mittels der Gräfin von Thurn und Taxis, sehr aktiv war, wobei ich glaube, dass ihm das seelisch gar nicht gutgetan hat und ebenfalls Auswirkungen auf den Verlauf seines Lebens, auch auf seine Gesundheit hatte. Auch bei solchen Séancen eben gilt, dass man in deren Rahmen nie weiß, wer am anderen Ende zugange ist; im Grunde kann man ja auf dieser niederen seelisch-geistigen Ebene davon ausgehen, dass das für den ein oder anderen zwar ein willkommenes Abenteuer sein mag, dass es aber sogar den Zugang zu einer hohen Geistigkeit, die wir anstreben sollten und die uns ja auch seit Golgatha möglich ist, verstellt. Was Rilke betrifft, habe ich noch kein Material zu seinen Séancen veröffentlicht, aber der hier verlinkte Beitrag, der auf seine Tätigkeit als Schreibmedium eingeht, zeigt schon auf, dass das eine im Grunde fatale Richtung für ihn war.
Luzifer, Ahriman, Asuras und der Sonnendämon Sorat
In der Esoterik gibt es nur, sieht man generell von sagenumwobenen Gestalten wie Cagliostro oder auch dem Grafen von Saint Germain ab, wenige Autoren, die sich, soweit ich das beurteilen kann, in Richtung kosmisch-geistiger Einflüsse akzeptabel und für den Leser einigermaßen nachvollziehbar sowie fundiert geäußert haben, dazu gehören – aber vor allem die beiden Erstgenannten auch mit Einschränkungen – Éliphas Lévi, Helena Petrovna Blavatsky und Rudolf Steiner. Letzterer hat für mich die überzeugendste Darstellung in Bezug auf die luziferischen und jene Kräfte, denen Luzifer im Grunde in Bezug auf den Menschen die Türe öffnete, gegeben, immer wieder differenziert im Rahmen seines ca. 350 Bände umfassenden Werkes, allerdings nie leicht zu lesen und zu verstehen. Er nennt jene Kräfte, die sich übrigens in der Gestalt des Faustischen Mephisto vereinen, Luzifer und Ahriman, spricht aber auch Asuras und den Sonnendämon Sorat an, der im Moment mittels des Virus sehr aktiv sein könnte, entspricht er doch dem aus der Apokalypse uns bekannten Tier mit den zwei Hörnern, das verschlüsselt auch in der Zahl 666 auftritt. In ihm fasst der Apokalyptiker jene Kräfte zusammen, die das Vaterprinzip überhöhen und die Trinität, vor allem Christus leugnen.
Wir wissen, dass der Islam nur den Vater kennt, Allah also, und sich den Sohn verbietet; nicht von ungefähr ist Jesus ein Prophet und kein Sohn Gottes; zudem bezweifelt der Koran, dass Jesus Christus am Kreuz gestorben sei, das mit der Auferstehung zusammen zentrale Moment des Christentums.
Keine Frage für mich ist, dass man den Islam als Religion toleriert, vor allem auch aller Muslimas und Muslime wegen, die Geschöpfe der Elohim sind, wie wir. Spirituell aber halte ich persönlich es für ein Versagen der christlichen Kirchen – ja, ich halte sie schlicht für feige -, dass sie viel zu wenig die theologischen Unterschiede öffentlich benannt haben. Letztendlich ist der Islam ein Gegenprogramm zum Christentum.
Der Sonnendämon Sorat, der – so wie alle Planeten kosmische Intelligenz verkörpern und zugleich eine dämonische Seite haben – die dämonische Seite der Sonne repräsentiert, baut genau auf diese statische Vaterauffassung, die dem Leben den Sohn und damit Entwicklung verweigert und nicht von ungefähr ist er in unserer und den Folgezeiten der größte Gegner von Christus, wirkend jedoch bereits seit jener Zeit, als die biblische Schöpfungsgeschichte einsetzt, nach Steiner also zu hyperboräischer Zeit, jener Epoche, die Lemurien und Atlantis vorausging.
Wer sich näher mit allem befassen will, mag die verlinkten Seiten studieren (ich persönlich finde es wichtig, über jene Gegenkräfte Bescheid zu wissen, welche die Entwicklung der Menschheit und unsere individuelle torpedieren).
In Bezug auf Luzifer – uns bestens bekannt seit dem sogenannten Sündenfall – sollte man wissen, wie er in das Leben der Menschheit eingreift und ich zitiere eine von vielen Steiner-Stellen zu ihm:
Luzifer hat seine Hand im Spiele bei allem traditionell Theologischen, bei allem ins Manierhafte, Steife ausartenden Künstlerischen, bei allem Renaissanceartigen; während Ahriman seine Hand im Spiele hat bei allem, was nur äußerliche geistlose Naturwissenschaft ist, die in der Natur nicht den Geist entdecken kann, und bei allem, was äußerlicher Mechanismus im menschlichen Tun ist.
Die luziferischen Engelwesen, die sich aus dem traditionellen Leben durchaus auch jetzt noch gerettet haben bis in die Gegenwart, sie haben alles Interesse daran, den Menschen eigentlich abzuhalten vom Tun. Sie möchten den Menschen wenigstens beim inneren Seelenleben erhalten. Der Mensch ist eine Persönlichkeit geworden. Aber diese Engelwesen möchten den Menschen nicht ausströmen lassen in seinen Taten in das Erlebnis, in die Offenbarung seiner Willensimpulse. Sie möchten ihn in innerlicher Beschaulichkeit erhalten. Sie verführen ihn zur Mystik, sie verführen ihn zur falschen Theosophie. Sie verführen ihn dazu, ein bloß innerliches beschauliches Leben zu führen, zu betrachten, statt zu handeln. Sie machen ihn zu einem Sinnierer, der am liebsten den ganzen Tag sitzen möchte und spinnen möchte über allerlei Welträtsel-Fragen, der aber das, was in seinem Geiste lebt, nicht übertragen möchte in die äußere Wirklichkeit. Sie möchten durch rein äußere Beobachtung entstehen lassen, was äußere Wissenschaft ist. Ebenso möchten diese luziferischen Wesenheiten die Kunst möglichst lebenslos, geistlos in dem Sinne haben, daß in die Form nicht Geist einzieht. Sie möchten immer nur Renaissance haben, das, was in alten Zeiten gelebt hat. Sie geben dem Menschen einen Haß ein gegen jede neue Stilform, die aus dem modernen Menschlichen wirklich hervorgehen kann. Sie möchten die alten Stilformen fortpflanzen, weil diese alten Stilformen noch dem Unirdischen, Überirdischen entlehnt sind. ( GA 208, S. 58f)
Ahriman, der eine viel niedriggesinntere Macht ist als Luzifer – niemals können die Einflüsse Luzifers so schlimm werden wie die Ahrimans – zieht Menschen beispielsweise auf übelst okkulte Ebenen, verwickelt die Menschheit in ein rein materielles Leben, ist der Herr der Lüge (auf bestimmten seelischen Ebenen ist die Lüge ein Mord), ist kalt intelligent und hat u.a. in das Leben der Menschheit und gerade von Europa den Wahn des Nationalen gebracht, in dessen Dienst u.a. – vermutlich ohne es zu wissen und als Erster -, Napoleon stand.
Wer nicht alle Auszüge lesen möchte, möge auf jeden Fall den vorletzten lesen; er enthält das Gegenprogramm zu diesem Herrn.
Gefährdet durch Ahriman, in der Kirche auch Satan genannt, sind Menschen, die ihr sich entwickelndes Ich-Bewusstsein nicht auf das Christus-Ich hin entwickeln, sondern v.a. sich selbst toll finden:
Wenn der Mensch in Freiheit wirken will bei Entfaltung des Egoismus, wenn ihm Freiheit wird das stolze Gefühl, sich selber in der Handlung zu offenbaren, dann steht er vor der Gefahr, in Ahrimans Gebiet zu gelangen. (GA 26, S. 117)
Die Welt hat einen ahrimanischen Charakter angenommen. Denn das mußte geschehen, daß das Ich, indem es sich im Physischen erfaßte, dann, wenn es nicht zur rechten Zeit sich hinaufhebt zum geistigen Sich-Erfassen als eines Geistwesens, daß es dann, wenn es im Physischen bleibt, von den ahrimanischen Mächten ergriffen wird. Und dieses Ergriffenwerden sehen wir daran, daß, sowenig es sich die schläfrigen Seelen gestehen wollen, geradezu eine Hinneigung zum Bösen heute sich überall geltend macht (GA 204, S. 105)
Ahrimanische Geister sind diejenigen, die eigentlich, wenn man die Namen genau nimmt, in der mittelalterlichen Anschauung die Geister des Satans genannt wurden. (GA 107, S. 242f)
Ahriman treibt im Unterbewußtsein sein Wesen, zaubert Urteile heraus aus diesem Unterbewußten. Die Menschen glauben dann, daß sie aus ihrem Bewußtsein urteilen, während sie nur aus ihren unterbewußten Trieben und aus ihren unterbewußten, raffinierten Impulsen oftmals das Urteil heraufzaubern, oder sich heraufzaubern lassen eben durch die ahrimanischen Kräfte. Alles, was mit Herrschaftsgelüsten des Menschen über andere Menschen zusammenhängt, alles, was einem gesunden sozialen Wollen widerstrebt, ist ahrimanischer Natur. Derjenige Mensch, der von Ahriman besessen ist, möchte möglichst viele Menschen beherrschen, geht dann darauf aus, wenn er klug ist, die menschliche Schwäche zu benützen, um gerade durch diese die Menschen zu beherrschen.
(GA 184, S. 205f )
Geradeso wie der griechische Mensch der Sphinx gegenüberstand, die im Atmungssystem lebt, so steht der Mensch des 5. nachatlantischen Kulturzeitraumes dem Mephistopheles (dem Ahriman) gegenüber, der im Nervenprozesse lebt, der kalt und nüchtern ist, weil er an Blutleere leidet, weil die Wärme des Blutes ihm fehlt. Und dadurch wird er zum Spötter, zum nüchternen Begleiter des Menschen. Während der griechische Mensch unter der Pein einer Überfülle von Fragen gestanden hat, wird der moderne Mensch der Pein entgegengehen, in seine Vorurteile hineinverbannt zu sein, einen zweiten Leib neben sich zu haben, der seine Vorurteile enthält. Alles das, was an materialistischen Vorurteilen, an materialistischer Beschränktheit sich entwickelt, wird die mephistophelische Natur verstärken, und wir können jetzt schon sagen: Wir sehen in eine Zukunft hinein, wo jeder geboren wird mit einem zweiten Menschen, der wird ihn so begleiten, daß er den Zwang empfinden wird, materialistisch zu denken (…) (GA 158, S. 105f)
Alles, was in einer verflossenen Zeit richtig war, das wird zu einem Hemmnis in der späteren Entwickelung. Darauf beruht in gewisser Weise die Entwickelung, daß dasjenige, was für eine Zeit richtig ist, zum Hindernis wird, wenn es hineingetragen wird in eine spätere Zeit. Diejenigen Mächte, welche die Hindernisse dirigieren, nannte man damals (zur Zeit Christi) mit einem technischen Ausdruck den Mammon. (GA 114, S. 190)
Mammon ist der Gott der Hindernisse, der der fortschreitenden Bewegung die zerstörenden, hindernden Dinge in den Weg legt. Auf der anderen Seite sieht man in diesem Gotte Mammon den Erzeuger ganz bestimmter Gebilde, die eben in den Infektionskrankheiten auf das menschliche Leben zerstörend wirken. Die in früheren Zeiten unbekannten Infektionskrankheiten rühren von dem Gotte Mammon her. (GA 93a, S. 123)
Ahriman hat unter anderem auch das zu tun, daß er aus der spirituellen Welt die Kräfte in die physische Welt herein leitet, welche im physischen Leben die Widerstände hervorrufen. Die Bequemlichkeit ist eine allgemeine, weit verbreitete Eigenschaft der Menschen. Verfolgt man die Seelen, die damit verbunden waren, nach dem Tode, so sieht man, wie sich diese Bequemlichkeit fortsetzt nach dem Tode, und wie der Mensch dann gleichsam eine Provinz durchleben muß, in welcher er sogar eine gewisse Zeit zwischen dem Tode und der neuen Geburt damit zubringen muß, daß er wegen der Bequemlichkeit, als Wirkung dieser Bequemlichkeit, zu einem Diener wird – als Seele des Gottes oder der Götter der Widerstände. Das sind die Geister, die unter der Oberherrschaft des Ahriman stehen. (GA 144, S.35)
In dem Augenblick, wo Ahriman mit dem zusammentrifft, was wir uns im Erdendasein als gesunde Urteilskraft errungen haben, bekommt er einen furchtbaren Schreck, denn das ist etwas ganz Unbekanntes für ihn, davor hat er eine große Furcht. Je mehr wir uns daher bemühen, das auszubilden, was im Leben zwischen Geburt und Tod an gesunder Urteilskraft gegeben werden kann, desto mehr arbeiten wir Ahriman entgegen. Das zeigt sich besonders bei allerlei Persönlichkeiten, welche einem gebracht werden und die dann «das Blaue vom Himmel herunter» von all den geistigen Welten erzählen, die sie da gesehen haben. Und wenn man da den allergeringsten Versuch macht, diesen Persönlichkeiten etwas klarzumachen, ihnen Verständnis und Unterscheidungsvermögen beizubringen, dann hat sie Ahriman gewöhnlich so sehr in der Gewalt, daß sie kaum darauf eingehen können; und das wird um so stärker, je mehr sich die Verlockung Ahrimans nach der akustischen Seite hin ausdrücken. Gegen das, was sich in visionären Bildern zeigt, gibt es noch mehr Mittel als gegen das, was sich akustisch zeigt, wie gehörte Stimmen und so weiter. Solche Leute haben eine große Abneigung, etwas zu lernen, was für das Ich-Bewußtsein zwischen Geburt und Tod errungen werden muß. Sie mögen es nicht. Wenn man einen solchen Menschen dann aber so weit bringt, gesunde Urteilskraft zu entwickeln, und er darauf eingeht, Belehrungen anzunehmen, dann hören die Stimmen und die Halluzinationen bald auf, weil sie vorher nur ahrimanische Nebelbilder waren und weil Ahriman eine furchtbare Angst bekommt, sobald er verspürt: Da, vom Menschen her, kommt eine gesunde Urteilskraft. (GA 120, S. 140)
Die Tore, die Fenster, wo die ahrimanischen und luziferischen Wesenheiten in die Welt hereinkommen und ihre Pläne ausführen, sind, daß sie die Menschen im Zustande des herabgedämmerten Bewußtseins überfallen und von sich besessen machen. Denn nicht auf eine unerklärliche, schauderhafte Weise wirken Ahriman und Luzifer, sondern dadurch, daß die Menschen mit ihrem Bewußtseinszustande ihnen entgegenkommen. (GA 126, S. 307 )
Gefährlicher noch als Ahriman sind die Asuras als
„Wesenheiten, die der achten Sphäre zustreben. Sie wollen die Materie immer mehr verdichten, zusammenpressen, so dass sie nicht wiederum vergeistigt, d. h. ihrem Urzustand zugeführt werden kann. Sie sind der Bodensatz der ganzen Planetenentwicklung, die beim Saturn [so nennt Steiner den ersten großen Zyklus der Erde vor vielen, vielen Milliarden Jahren – JK.] beginnt und durch Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus, Vulkan durchgeht [die genannten bezeichnen ebenfalls Stadien der Erdentwicklung].
Die Asuras bevölkern jetzt schon den Mond und wirken vom Mond auf den Menschen, den sie herabziehen wollen in die achte Sphäre und ihn so der fortschreitenden Entwicklung und deren Ziel – dem Christus – entreißen wollen. Alle der achten Sphäre Zustrebenden werden schließlich auf einem Mond (Jupiter) ihr Dasein finden.“ (GA 266a, S. 205)
„Die Asuras – die bösen – sind Wesenheiten, die wieder um einen Grad höher stehen in ihrem Willen zum Bösen als die ahrimanischen Wesenheiten und um zwei Grade höher als die luziferischen.“ (GA 110, S. 178)
(..) diese asurischen Geister werden bewirken, daß das, was von ihnen ergriffen ist – und es ist ja des Menschen tiefstes Innerstes, die Bewußtseinsseele mit dem Ich -, daß das Ich sich vereinigt mit der Sinnlichkeit der Erde. Es wird Stück für Stück aus dem Ich herausgerissen werden, und in demselben Maße, wie sich die asurischen Geister in der Bewußtseinsseele festsetzen, in demselben Maße muß der Mensch auf der Erde zurücklassen Stücke seines Daseins. Das wird unwiederbringlich verloren sein, was den asurischen Mächten verfallen ist. Nicht, daß der ganze Mensch ihnen zu verfallen braucht, aber Stücke werden aus dem Geiste des Menschen herausgeschnitten durch die asurischen Mächte. Diese asurischen Mächte kündigen sich in unserem Zeitalter an durch den Geist, der da waltet und den wir nennen könnten den Geist des bloßen Lebens in der Sinnlichkeit und des Vergessens aller wirklichen geistigen Wesenheiten und geistigen Welten. Man könnte sagen: Heute ist es erst mehr theoretisch, daß die asurischen Mächte den Menschen verführen. Heute gaukeln sie ihm vielfach vor, daß sein Ich ein Ergebnis wäre der bloßen physischen Welt. Heute verführen sie ihn zu einer Art theoretischem Materialismus. Aber sie werden im weiteren Verlauf – und das kündigt sich immer mehr an durch die wüsten Leidenschaften der Sinnlichkeit, die immer mehr und mehr auf die Erde herniedersteigen – dem Menschen den Blick umdunkeln gegenüber den geistigen Wesenheiten und geistigen Mächten. Es wird der Mensch nichts wissen und nichts wissen wollen von einer geistigen Welt. Er wird immer mehr und mehr nicht nur lehren, daß die höchsten sittlichen Ideen des Menschen nur höhere Ausgestaltungen der tierischen Triebe sind, er wird nicht nur lehren, daß das menschliche Denken nur eine Umwandlung dessen ist, was auch das Tier hat, er wird nicht nur lehren, daß der Mensch nicht bloß seiner Gestalt nach mit dem Tier verwandt ist, daß er auch seiner ganzen Wesenheit nach vom Tier abstamme, sondern der Mensch wird mit dieser Anschauung Ernst machen und so leben.
Heute lebt ja noch niemand im Sinne des Satzes, daß der Mensch seiner Wesenheit nach vom Tiere abstamme. Aber diese Weltanschauung wird unbedingt kommen, und sie wird im Gefolge haben, daß die Menschen mit dieser Weltanschauung auch wie Tiere leben werden, heruntersinken werden in die bloßen tierischen Triebe und tierischen Leidenschaften. Und in mancherlei von dem, was hier nicht weiter charakterisiert zu werden braucht, was sich jetzt namentlich an den Stätten der großen Städte als wüste Orgien zweckloser Sinnlichkeiten geltend macht, sehen wir schon groteskes Höllenleuchten derjenigen Geister, die wir als die asurischen bezeichnen.“ (GA 107, S. 247ff)
Die Gefährdungen durch Luzifer und Ahriman lassen sich mit jener Prüfung des Odysseus vergleichen, als er zwischen Scylla und Charybde hindurch musste und scheiterte. So scheitern auch wir. Es ist unmöglich, auf der Erde diesen beiden Kräften zu entgehen und das ist auch gut so, sind sie doch der Treibsatz, der uns Menschen vorwärtsgehen lässt, denn aus den Auseinandersetzungen mit diesen beiden Kräften lernen wir. Wir können ihnen nicht entgehen, aber wir können lernen, mit ihnen so umzugehen, dass sie – und das ist das Ziel – in unseren Diensten stehen (ein langer Weg).
Ähnlich könnte es mit den asurischen Kräften und denen des Sonnendämons sein, allerdings haben diese eine Qualität, die Menschen fast über die Grenzen dessen, was sie durchschauen, führen. Viel zu wenig haben wir bisher die Gefährdungen erkannt, die von der Sexualisierung der Gesellschaft ausgehen, wobei es ja hier die unterschiedlichsten Spielarten gibt, sei es, dass man der Sexualität eine Dominanz im Leben einräumt, die den Betreffenden seine im Devachan (siehe auch hier) vorgenommenen Ziele nicht erreichen lässt, Energie in Geschlechter- und Genderkämpfen verschleudert oder sich der Versexualisierung der Gesellschaft willenlos ausliefert.
Aktuell müssen wir erkennen, dass es Covid-19 auf eine Weise gelingt, die Menschen zu vereinnahmen, dass all die Möglichkeiten, die in unserer Zeit liegen und die Menschen selbst erarbeitet haben, verstreichen. Ständig wird ein neues Thema hochgekocht, aktuell geht es um Putins Impf-Vorhaben, das weltweit zu Kopfschütteln führt, wieder zahllose Zeitungsartikel, Blogbeiträge und Ähnliches auslöst und die Energien vieler Menschen in Russland bindet, die zusätzlich zu einer womöglich vorhandenen Angst vor dem Virus nun auch ggf. vorgehen müssen gegen einen Diktator, der bekanntlich nicht zimperlich ist im Kaltstellen, wenn nicht gar Beseitigen unliebsamer Gegner.
Was tun?
Nah ist
Und schwer zu fassen der Gott.
Wo aber Gefahr ist, wächst
Das Rettende auch.
So beginnt Hölderlin seine Patmos-Hymne und er ruft uns ins Bewusstsein, dass das Rettende dann wachsen kann, wenn wir uns retten lassen wollen und zugleich, ganz im Sinne Ricarda Huchs, den Rettungsanker anstreben. Ist das der Fall, dann ist die Decke, jener dunkle Teppich, von dem ich oben sprach, kein Problem. Einem entsprechenden geistigen Bewusstsein ist er kein Hindernis, wenn man es bewusst und täglich anstrebt.
Für viele mag ein Problem sein, dass sie die Trinität mit der Kirche gleichsetzen und deshalb ablehnen. Sie mögen tunlichst erkennen, dass die Kirche zu den feindlichen Kräften des Christus-Bewusstseins gehört. Sie hält die Menschen immer auf einem Bewusstseinsniveau, das dem der Menschheitsentwicklung nicht entspricht (weshalb auch in diesen Zeiten so viele – auch unbewusst darauf reagierend – austreten) und sie verhindert durch ihr enges Bewusstsein und immer sich wiederholenden Singsang eines in ihren Händen ganz steril gewordenen Gottes einen Zugang zu diesem kosmischen Wesen, das eben aber auch durch seinen Tod DIE Erdengottheit ist, wobei die Begriffe Gott und göttlich für mich viel weniger zielführend sind als die Tatsache, dass es um ein Bewusstsein geht, dass das innere Leben der Menschen verändern kann, ihr äußeres und im Übrigen auch ganz entscheidend, ihr Leben nach dem sogenannten Tod; wer ohne Christusbewusstsein stirbt, tut sich schwer im Jenseits.
Achten wir darauf, lassen wir uns nicht mehr vereinnahmen von den Bildern, die ständig über die Mattscheibe flimmern und jenen stachligen Ball als Krone ausgeben. Die Krone des Lebens finden wir an anderer Stelle.
Folgen wir nicht den Brechtschen Aussagen, von denen wir wissen, in welchen Diensten sie stehen. Gewiss gilt es, achtsam zu sein gegenüber dem Virus. Richten wir aber unsere Blicke dahin, wo Kräfte herkommen, die unser Leben mit tiefem Sinn erfüllen. Dass das in Virus-Zeiten schwierig ist, ist keine Frage. Aber genau daran kann die Menschheit wachsen oder scheitern. Im Moment droht sie zu scheitern, weil sie auf die Machenschaften Sorats voll hereinfällt.
Goethe wusste darum, dass in solchen Gefährdungen im Grunde ein Schlüssel zu einer entscheidenden Weiterentwicklung liegt. Tragen wir dazu bei, dass Mephistopheles auch hier und heute und in Zukunft Recht behält, wenn er von sich sagt, dass er „Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ ist und bleibt und dass es auch für jene oben angesprochenen und nicht zu unterschätzenden, aber zu durchschauenden Kräfte gilt, die uns heute bedrängen. Wir wissen doch:
Nah ist
Und schwer zu fassen der Gott.
Wo aber Gefahr ist, wächst
Das Rettende auch.