❆ über mich ❆

Ich lebe und arbeite am Fuße der Rhön, in Bad Kissingen.

Mein Interesse gilt den Mythen und der Literatur, spiegelt sich doch in ihnen die Entwicklung des Menschen: Ohne den Prometheus in uns kommen wir nicht zu einem selbständigen Bewusstsein und möglich, ja wahrscheinlich ist, dass wir als Kain Abel erschlugen. Vielleicht war das Geschehen damals eher ein Bewusstseinsakt als ein Verbrechen, stehen beide doch für eine bestimmte Weise menschlicher Entwicklung. Kain wählte den Weg der Erde, sein Rauch stieg nicht nach oben, sondern blieb auf den Schollen, die er beackerte. Schuldig wurde er, wenn man das so sehen mag, dadurch, dass er die Art, wie Abel zu leben, mit Gott also verbunden zu sein, von der Erde vertrieb.

Für diesen Weg haben wir uns alle, die wir hier leben, entschieden, ein Weg des Bewusstseins, das Erde und Himmel verbinden will. Wer entweder den Himmel oder die Erde verabsolutiert, geht in die Irre. Eine abgehobene Spiritualität und ein Steckenbleiben im Materialismus stehen für diese Tendenzen, die unter unseren Mitmenschen leider viel zu häufig anzutreffen sind. Ich halte dafür, dass, ein Leben nur dem Himmel oder nur der Erde zu opfern, ein Fehler ist.

Manche unter uns mögen mittlerweile auf dem Gralsweg des Parzival unterwegs sein.

Philosophen und Dichter früherer Zeiten hatten ein sehr hohes spirituelles Bewusstsein, ob sie Platon, Wolfram von Eschenbach, Dante, Goethe, Schiller oder Hölderlin hießen; in neuerer Zeit gilt das u.a. für Trakl, Hofmannsthal, Rilke und Michael Ende. Viel von deren Bewusstsein hat die Hochkonjunktur des Rationalen und des Materialismus verschüttet, sicherlich eine für die Entwicklung des Menschen notwendige Phase, die nun allerdings vorübergehen sollte. Dazu möchte ich mit meinem Schreiben beitragen. Es will nicht überzeugen, nur Anregungen geben in Bezug auf das, womit ich mich gerade beschäftige, denn meine Beiträge resultieren zuallermeist aus dem, was mir gerade nahegeht.

Auf unserem Weg zu Bewusstsein und tatsächlicher Freiheit sind uns ein Parzival, ein Faust, ein Homo Faber und viele andere literarische Gestalten vorausgegangen und selbst von denen, die scheinbar scheiterten – ich denke an Josef K. oder auch den Edelknecht aus Schillers ´Taucher´ – können wir Wertvolles für unseren Weg lernen. Märchen lehren uns den richtigen Umgang mit dem Bösen, Volkslieder laben unsere Seele im Alltag, Dichter, ob bekannt oder unbekannt, können uns die Sicht auf spirituelle Ebenen öffnen und das, was sie geistig wahrnehmen, so verdichten, dass wir den Hauch der Ewigkeit spüren und uns dem nähern, worauf es ankommt.